Was unterscheidet eine gute Führungskraft von einer exzellenten Führungskraft? Technisches Wissen und strategischer Scharfsinn sind wichtige Komponenten, um in unserer dynamischen und volatilen Arbeitswelt erfolgreich zu führen.

Doch der Schlüsselfaktor, der außergewöhnliche Fachkräfte auszeichnet, liegt in ihrer Emotionalen Intelligenz (EI) – auch und gerade in unsicheren oder stressigen Zeiten.

Für mich bedeutet EI, sich jederzeit über die treibenden (emotionalen und kognitiven) Motivatoren des eigenen Handelns bewusst zu sein, die eigenen Emotionen regulieren zu können und empathisch zu führen.

Diese Fähigkeit ist für Führungskräfte von äußerster Wichtigkeit, denn die Ruhe und Gelassenheit, die die Führungskraft ausstrahlt (oder auch nicht), überträgt sich direkt auf das Team – Stichwort „Limbic Resonance“. Mit anderen Worten: Der Zustand des Nervensystems der Führungskraft bestimmt ganz maßgeblich den des ganzen Teams.

Warum ist das von Relevanz? In einem regulierten Zustand haben wir optimalen Zugriff auf unser höheres analytisches Denken, auf unsere Kreativität und unsere sozialen Fähigkeiten. Kurz, das regulierte Nervensystem der Führungskraft führt nicht nur zu besseren Entscheidungen und empathischerer Kommunikation, sondern fördert auch ganz maßgeblich ein positives, produktives und harmonisches Arbeitsumfeld.

Wie gelingt es, inmitten eines volatilen und oft stressigen Umfeldes die notwendige Ruhe und Gelassenheit zu finden, die den alles entscheidenden Unterschied macht?

Viele Wege führen nach Rom. In meiner Arbeit stütze ich mich primär auf wissenschaftlich fundierte Achtsamkeitstechniken, um die Bewusstheit für emotionale und mentale Zustände zu stärken, die Emotionsregulation zu verbessern und Empathie und Mitgefühl für sich selbst und andere zu kultivieren.

Die gelehrten Achtsamkeitstechniken gehen zurück auf Shinzen Young’s „Unified Mindfulness System“, ein Meditationssystem, das so präzise und zuverlässig ist, dass angesehene Institutionen wie die Harvard Medical School, Carnegie Mellon, die University of Vermont und Vanderbilt es als Grundlage für ihre Forschung über Meditation und ihre Auswirkungen im Bereich Neurowissenschaften, Psychologie, für klinische Studien und für Forschungen zum allgemeinen Wohlbefinden in Gesellschaften nutzen.

Alle Techniken sind weder religiös oder spirituell gefärbt. Und das Beste: Sie lassen sich so in den Alltag integrieren, dass sie während einer Tätigkeit, zum Beispiel einem Spaziergang, beim Sport oder unterwegs ausgeführt werden können. So wird die tägliche Praxis nicht zu einem weiteren To-Do, sondern bereichert den Alltag mit der neu gewonnenen Präsenz.